Plötzlich STOPP

Kaum wird man wieder ein Jahr älter, kommen plötzlich körperliche Beschwerden um die Ecke. Einfach nur im Stehen die Socke angezogen… und zack… ein greller Schmerz im unteren Rücken. Shit, kann aber passieren, ist passiert, Pech gehabt…

Mein Arzt wollte mich krankschreiben, was ich natürlich abgelehnt habe – schließlich hätte ich ja nichts am Kopf. Homeoffice sei Dank geht ja auch fast alles. Aber erstmal nicht Autofahren… oh je! Frau Sausewind ausgebremst. Allein schon mal nicht zack-zack ins Auto springen um hier und dorthin zu fahren, dies oder das zu erledigen oder zu erleben. Eine schöne Veranstaltung in dieser Woche, die ich mitverantwortete und nun nicht dabei sein konnte. Gerade jetzt, wo so lange nichts stattfand, so schade. Ich darf also erleben, wie Loslassen geht, und dass es sich leichter drüber redet, als es tatsächlich zu tun.

Auf meinem Sofa habe ich, neben natürlich vielen Videocalls, denn ich habe ja nichts am Kopf :-), auch Zeit zu reflektieren. Mal wieder habe ich die Chance auf eine echte Achtsamkeitsübung bekommen: Wahrzunehmen, was es mit mir macht, wenn es nicht läuft, wie ich es will oder es gewohnt bin. Zu beobachten, wie meine Emotionen zwischen Aggression und Depression schwanken – und mir ist natürlich klar, dass mein Rücken im Prinzip ein NICHTS ist – auf alle Fälle tue ich mich ungeheuer schwer anzuerkennen, das ist, was ist. Willensstärke hilft hier leider gar nichts, auch nicht die Bereitschaft die Zähne zusammen zu beißen.

Wertfrei und mit Neugier mein Innenleben zu beobachten, das ist gerade meine Aufgabe auf meinem Sofa. Mal gelingt es, mal gar nicht so… es schwankt im Stundenrhythmus. Eines ist mir wieder klar geworden: Ich habe noch sehr viel Luft nach oben beim Thema Gelassenheit. Die Meisterschaft zeigt sich in der Krise.

Aber, und das ist wahrscheinlich die wertvollste Erkenntnis: Es gibt viele wunderbare Menschen um mich, die liebevoll unaufdringlich unterstützen: Die langsam mit mir spazieren, die Termine übernehmen. Freundinnen, die sich einfach lieb kümmern, und nicht zuletzt Lieblingsmenschen, und jetzt auch noch ein toller kleiner “Leihhund”, die meine emotionale Achterbahnfahrt gelassen ertragen und einfach da sind. Die wissen, dass ich es nicht gut haben kann, umpusselt zu werden. Ich bin selbstständig, Punkt! Aber ich weiß auch, wie anstrengend ich deswegen sein kann… Sorry!

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